Flächenwidmungsplan für Wien
- Redaktion Anwaltfinden.at
Im digitalen Flächenwidmungsplan für Wien erhalten Sie alle notwendigen Informationen zu den Nutzungs- und Bebauungsmöglichkeiten für einzelne Gebiete in Wien. Auf www.wien.gv.at der Webseite der Stadt Wien erhalten Sie den Bebauungs- und Flächenwidmungsplan für Wien online.
Er zeigt Ihnen im Plan alle Wohnzonen in Wien und weist dabei auch Schutzzonen in Wien sowie auf Gebiete mit einer Bausperre hin. Anhand von Zeichenerklärungen zu Legenden können Sie in den Plänen für die Flächenwidmung die Abkürzungen entschlüsseln.
Der folgende Artikel gibt Ihnen einen Überblick darüber, was ein Bebauungs- und Flächenwidmungsplan für Wien ist und wie Sie diesen zu verstehen haben.
Inhaltsverzeichnis
- Man unterscheidet zwischen einem Bebauungsplan und einem Flächenwidmungsplan für Wien.
- Der Flächenwidmungsplan Wien beruht auf der Gesetzesgrundlage der Wiener Bauordnung und ist Teil der örtlichen Raumplanung im Wirkungsbereich der Gemeinden.
- Über einen Flächenwidmungsplan werden Nutzungsansprüche geregelt. Für die Grundflächen werden 3 Nutzungskategorien festgelegt: Grünland, Bauland und Verkehrsflächen.
- Der Magistrat der Stadt Wien arbeitet einen Flächenwidmungsplan aus und stellt diesen für eine sechswöchige öffentliche Einsicht zur Verfügung.
- Der Bebauungsplan regelt detailliert die bauliche Ausnutzbarkeit einer Grundfläche oder einer Liegenschaft.
Was ist eine Flächenwidmung?
Nicht nur unser täglicher Lebensraum ist im engeren Sinne ein definierter und von uns beanspruchter Raum, sondern auch im wirtschaftlichen Bereich legt man Raumbereiche fest und benennt diese.
In diesem Zusammenhang geht es vor allem um Betriebsstandorte, Filialstandorte, Büro- oder Logistikflächen. Die unterschiedlichsten Nutzungsansprüche werden durch eine Raumplanung und über die Flächenwidmungsplanung geregelt. Somit kann die bestmögliche Nutzung der vorgesehenen Fläche gewährleistet und Konflikte vermieden werden.
Der Flächenwidmungsplan von Wien ist Teil der örtlichen Raumplanung im Wirkungsbereich der Gemeinden. Für Wien ist die gesetzliche Grundlage die Bauordnung für Wien. Diese Ordnung legt fest, dass die Flächenwidmungspläne und die Bebauungspläne der geordneten und nachhaltigen Gestaltung und Entwicklung des Stadtgebietes dienen.
Was ist der Flächenwidmungsplan für Wien?
Im Flächenwidmungs- und Bebauungsplan der Stadt Wien erhalten Sie alle notwendigen Auskünfte zu den Inhalten der Flächenwidmungs- und Bebauungspläne von Wien. Diese Pläne basieren auf Verordnungen des Gemeinderates und werden in Form von Plandokumenten beschlossen.
Diese Plandokumente bestehen aus einem Textteil und einem Plan und beinhalten alle künftigen Nutzungen und die verbindlich festgelegte Art der Bebauung eines Gebietes. Das Auskunftssystem zum Flächenwidmungs- und Bebauungsplan ist im Stadtplan der Stadt Wien integriert und bietet neben grafischen und textlichen Informationen auch Einblicke in alle planungsrelevanten Daten.
Was regelt der Flächenwidmungs- und Bebauungsplan der Stadt Wien?
Vereinfacht gesagt, regelt der Flächenwidmungsplan auf Grundlage der Wiener Bauordnung die zulässige Nutzung der einzelnen Grundstücke. Für die Grundflächen können 3 Nutzungskategorien festgelegt werden:
- Grünland
- Bauland
- Verkehrsflächen
Diese drei Oberkategorien werden nochmals in viele Unterkategorien untergliedert. Für die gewerbliche Nutzung einer Fläche ist vor allem die Baulandwidmung mit den entsprechenden Unterkategorien entscheidend. Der Bebauungsplan regelt wiederum detailliert die bauliche Ausnutzbarkeit einer Grundfläche oder einer Liegenschaft. Die Bebaubarkeit einer Fläche wird durch Baufluchtlinien, Bauklassen und Bauweisen bestimmt.
Wer genehmigt den Flächenwidmungsplan für Wien?
Der Magistrat der Stadt Wien arbeitet die Flächenwidmungs- und Bebauungspläne aus und legt diese 6 Wochen zur öffentlichen Einsicht aus. Die Auflage wird im Wiener Amtsblatt und an der Amtstafel des Rathauses und des Bezirks bekanntgegeben.
Während der sechswöchigen Auflagefrist können Sie schriftlich Stellungnahmen beim Magistrat einbringen. Der Flächenwidmungsplan von Wien ist eine Verordnung, deswegen können Sie keine Rechtsmittel dagegen einlegen. Sollten Sie Anregungen für Änderungen haben, dann können Sie Ihre Ideen ebenfalls beim Magistrat einreichen.
Was ist ein Bebauungsplan? - Unterschiede zum Flächenwidmungsplan
Anders als der Flächenwidmungsplan regelt der Bebauungsplan detailliert die bauliche Ausnutzbarkeit einer Grundfläche oder einer Liegenschaft. Hierfür sind neben der Wiener Bauordnung auch weitere Bestimmungen relevant.
Für eine betriebliche Nutzung ist die bauliche Ausnutzbarkeit besonders wichtig. Müssen wesentliche Änderungen an bereits bestehenden und bewilligten Bauten vorgenommen werden, dann ist der Bebauungsplan für sie relevant.
Was regelt ein Bebauungsplan?
Der Bebauungsplan zeigt die wesentlichsten Inhalte in einer Planzeichnung. Weitere Bestimmungen werden im Bebauungsplan als „besondere Bestimmungen (BB)“ notiert und textlich beschrieben. Welche Inhalte ein Bebauungsplan mindestens enthalten muss, erläutert Ihnen das folgende Infoblatt:
Sollten Sie ein Bauvorhaben planen, dann kann Ihnen ein Rechtsanwalt für Baurecht behilflich sein und Sie bezüglich der notwendigen Schritte beraten. Ansonsten haben Sie auch die Möglichkeit, die Bekanntgabe der Bebauungsbestimmungen beim Magistrat anzusuchen.
Benutzungshinweise für den Flächenwidmungsplan der Stadt Wien
Diese planungsrelevanten Daten des Flächenwidmungsplans von Wien geben Ihnen einen Überblick über Stadtentwicklungsprojekte, Schulstandorte, Streckennetze der öffentlichen Verkehrsmittel und Radwege.
Das Abfragesystem gibt Ihnen die Möglichkeit Pläne in den Formaten DIN A3 und DIN A4 zu drucken. Ferner können Sie die Koordinaten eines Standorts in Wien abrufen und auf mobile Endgeräte (Navigationsgerät, Handy) herunterladen.
Beachten Sie jedoch, dass detaillierte und aktuelle Auskünfte zu den rechtsgültigen Flächenwidmungs- und Bebauungsplanbestimmungen und den sich daraus ergebenen Nutzungsmöglichkeiten von Flächen bei der Servicestelle Stadtentwicklung einzuholen sind.
Sollten Sie Schwierigkeiten haben den Flächenwidmungsplan für Wien lesen zu können, empfehlen wir Ihnen die Hilfe der Servicestelle Stadtentwicklung heranzuziehen. Ferner erhalten Sie über die folgenden Links Zeichenerklärungen zu den Legenden der Pläne und eine ausführliche Informationen zur Bedienungshilfe. Weitere Bedienungshilfen gibt es hier:
Beschreibung der Karteninhalte und Geodaten im Flächenwidmungsplan Wien
Der Layer des Flächenwidmungsplans beinhaltet die Flächenwidmung (Grünland, Bauland, Verkehrsbänder und Sondergebiete) sowie die Bebauungsbestimmungen nach der Wiener Bauordnung. Der Karteninhalt der Stadt Wien kann aus Gründen der Übersichtlichkeit und Fülle an Informationen nur bis zum Maßstab von 1:3000 dargestellt werden.
Als generalisierte Flächenwidmung bezeichnet man generalisierte Darstellung, bei welcher die einzelnen Flächenwidmungskategorien in Flächenfarben und in abgekürzter Textform dargestellt werden. Die generalisierte Flächenwidmung wird ab dem Maßstab 1:3000 angezeigt.
Die besonderen Bestimmungen (BB) werden nicht mehr in den Plangebieten dargestellt, doch Sie haben die Möglichkeit, die besonderen Bestimmungen im jeweiligen Text des entsprechenden Plangebiets einzusehen.
Die Grenzen der Plandokumente zeigt die Karte als „Plandokumente“ mit grüner Linienfarbe an. Haben Sie diesen Layer gewählt, dann werden die nachfolgenden Karteninhalte gezeigt:
- Plandokumentnummer
- Typ (Festsetzung, Abänderung, Dekret)
- Kundmachungsdatum
- Der Text zum gewählten Plandokument kann in einem eigenen Browserfenster angezeigt werden.
- Der Plan zum gewählten Plandokument kann in einem eigenen Browserfenster angezeigt werden.
Bausperren im Flächenwidmungsplan
- Bausperre nach § 8 (1): Dieser Karteninhalt zeigt die Gebiete, die keinen gültigen Flächenwidmungs- und Bebauungsplan haben und nach §8 (1) der Bausperre unterliegen.
- Bausperre nach § 8 (2): Sollten Sie diese Informationen abrufen, dann wird der Gültigkeitsbeginn der Bausperre angezeigt. Ansonsten kann die Gültigkeitsdauer auch bei der Servicestelle Stadtentwicklung nachgefragt werden.
- Bausperre nach § 8 (3): Diese Bausperre tritt durch Kundmachung eines Planentwurfs zur öffentlichen Auflage in Kraft und endet spätestens nach 7 Monaten
Was ist eine Schutzzone in Wien und eine Wohnzone?
Im Flächenwidmungsplan wird Wien in zwei Zonen eingeteilt:
- Schutzzone in Wien: Durch die im Jahre 1972 beschlossene Altstadterhaltungsnovelle kann die Stadt Wien ganz unabhängig von Bestimmungen des Denkmalschutzes Schutzzonen in Wien festlegen. Somit soll ein Abbruch, eine Umstrukturierung und eine Überformung des Stadtbildes verhindert werden. Schutzzonen für Wien werden im Flächenwidmungsplan Wien angezeigt. Dabei werden immer diese Gebiete angezeigt, bei denen die Erhaltung des charakteristischen Stadtbildes gewährleistet werden soll. Inbegriffen sind dabei die natürlichen Gegebenheiten, die historischen Strukturen, die prägende Bausubstanz und die Vielfalt der Funktionen. In der Schutzzone in Wien wird das äußere Erscheinungsbild eines Objekts geschützt und bei der Errichtung eines neuen Gebäudes muss dieses sich in das Stadtbild einfügen.
- Wohnzone in Wien: In den entsprechenden Bauplänen können im Wohngebiet (W) und im gemischten Baugebiet (GB) Wohnzonen in Wien ausgewiesen werden. Dies dient zur Stadtentwicklung und Vielfalt der städtischen Nutzung des Baulandes sowie zur Ordnung des Stadtlebensraums, um den Wohnungsbestand zu erhalten. Wird eine Wohnzone in Wien ausgewiesen, kommt es zu Einschränkungen bei der Nutzung von Gebäuden.
Unter anderem werden auch Gebiete, die zum Weltkulturerbe erklärt wurden im Flächenwidmungsplan für Wien angezeigt. In Wien handelt es sich sowohl beim historischen Stadtzentrum (Kernzone und Pufferzone) als auch beim Schloss und Park von Schönbrunn um ein Weltkulturerbe.
Ferner haben Sie die Möglichkeit im Flächenwidmungsplan für Wien den Karteninhalt „Bildung“ anzuwählen. In diesem Fall werden Ihnen die Wiener Büchereien, Schulen, Kindergärten, Universitäten und Musikschulen angezeigt.
Selbstverständlich darf auch der Kartenbereich „Naturschutz“ nicht fehlen, daher werden Ihnen die Europaschutzgebiete, Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete, geschützte Landschaftsteile, ökologische Entwicklungsflächen, Naturdenkmäler, geschützte Biotope und weitere Schutzgebiete angezeigt.