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Der Kooperationsvertrag in Österreich - Der richtige Weg zum Vertrag

Geschäftlicher Handschlag

Jede Unternehmensgründung in Form einer Kooperation bedarf einer Festlegung von Rechten, Pflichten und Aufgaben der einzelnen Partner. 

Dies geschieht in einem Kooperationsvertrag. Aber was wird in einem Kooperationsvertrag festgelegt, welche Inhalte gehören in den Kooperationsvertrag und wo finde ich ein Kooperationsvertrag Muster bzw. eine Kooperationsvertrag Vorlage

Außerdem erfahren Sie im folgenden Blogbeitrag welche Fallstricke es bei Vertragsschluss zu beachten gibt und wie Sie einen Kooperationsvertrag kündigen.

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze:

Was bedeutet “Kooperation” eigentlich?

Kooperieren bedeutet zusammenarbeiten. Deshalb ist eine Kooperation auch eine Zusammenarbeit, die auf den unterschiedlichsten Gebieten, in vielen Formen und variabler Intensität stattfindet. 

Dabei sind im Geschäftsleben Kooperationsformen so vielfältig und individuell wie die Unternehmen selbst. Im rechtlichen Kontext gibt es keine Vorschriften, nach denen formellere oder informellere Kooperation gestaltet werden müssen oder überhaupt definiert sind. Außerdem existiert keine rechtliche Definition für ein Netzwerk beispielsweise. 

Kooperationspartner sind deshalb vollkommen frei in der Gestaltung und Bezeichnung einer Kooperation. Dies wird nur durch die Vorgabe eingeschränkt, dass keine irreführende Bezeichnung der Rechtsform für die Form der Zusammenarbeit erlaubt ist. 

Häufig werden im Geschäftsleben unter Unternehmen Kooperationen z.B. als Netzwerke, Plattformen, Gemeinschaft, Partnerschaft oder ARGE bezeichnet. Hierbei ist Ihnen allen jedoch gemeinsam, dass die Zusammenarbeit auf einem Kooperationsvertrag begründet ist.

Welche Kooperationsarten gibt es?

Unabhängig von der Bezeichnung einer Kooperation können sich Kooperationen auf verschiedene gemeinsame Tätigkeiten beziehen. Die häufigsten sind hierbei:

Unabhängig von der Bezeichnung einer Kooperation können sich Kooperationen auf verschiedene gemeinsame Tätigkeiten beziehen. Die häufigsten sind hierbei:

  1. Eine formlose Kooperation von  unabhängigen Unternehmen (z.B. Berater-Netzwerke, Forschungsnetzwerke etc.)
  2. Eine projekt- oder auftragsbezogene Kooperation (z. B. bei  Bau-ARGEs, Veranstaltungskooperationen oder einem Kooperationsvertrag Softwareentwicklung)
  3. Eine Produktions-Kooperation ( z. B. im Bergbau, Kooperationen zur Veredelung von Produkten etc.)
  4. Vertriebspartnerschaften zur Erweiterung der vertrieblichen Aktivitäten oder Marketingkooperationen ( z. B. über einen Kooperationsvertrag Immobilienmakler bei Bauprojekten oder einen Kooperationsvertrag Influencer und einen Kooperationsvertrag Blogger zur Förderung der des Social-Media-Marketings)
  5. Finanzielle Kooperationen zur Förderung gemeinsamer Projekte 

Zusätzlich findet man auch Kooperationsformen im Ausbildungssektor, wie z. B. über einen Kooperationsvertrag Pflegeausbildung. 

Dabei sind die  Möglichkeiten für Kooperationen eigentlich unbegrenzt und deshalb gestaltet sich ein Kooperationsvertrag immer sehr individuell für ein ganz konkretes Vorhaben. Trotzdem gibt es im Internet eine Fülle von Mustern für Kooperationsverträge, die sich auf häufige Kooperationstypen beziehen. 

Zum Beispiel findet man dort  einen Kooperationsvertrag Vertrieb Muster oder einen Kooperationsvertrag Immobilienvertrag Muster.

Was ist der Kooperationsvertrag?

Der Kooperationsvertrag fixiert die Regelung einer Zusammenarbeit zwischen mindestens zwei Parteien. Dabei wollen die Parteien gemeinsam an einem Projekt arbeiten und vertraglich sicherstellen, dass alle beteiligten Parteien sowohl effizient und als auch zielstrebig an dem Projekt zusammenarbeiten.

Warum braucht man einen Kooperationsvertrag?

Im Kooperationsvertrag werden die Rechte und Pflichten aller Parteien festgelegt. Deshalb regelt der Kooperationsvertrag auch die Aufgaben der einzelnen Parteien.  Zusätzlich enthält er Vereinbarungen für den Fall, dass Kooperationspartner Pflichtverletzungen begehen, in Verzug geraten oder eine mangelhafte Leistung erbringen. 

Der Kooperationsvertrag gewährleistet, dass alle Projektbeteiligten ihre Rechte und Pflichten kennen und genau wissen, welche Aufgaben oder Leistungen erbringen sollen. Weiterhin regelt der Kooperationsvertrag neben diesen Rahmenbedingungen auch die Rechtsform der Kooperation.

Welche Inhalte gehören in einen Kooperationsvertrag?

Der Kooperationsvertrag sollte alle wesentlichen Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit sowie die Rechte, Pflichten, Aufgaben und Leistungen aller Projektbeteiligten definieren. Dabei sind folgende Punkte in jedem Kooperationsvertrag zu berücksichtigen:

  • Der Name und der Sitz einer Kooperation
  • Der Zweck einer Kooperation
  • Die Dauer einer Kooperation
  • Die Pflichten aller Kooperationspartner
  • Die Aufgabenteilung unter den Kooperationspartnern
  • Die Willensbildung und Entscheidungsfindung innerhalb der Kooperation
  • Die Haftung der Projektbeteiligten

Eine detaillierte Formulierung des Kooperationsvertrages klärt für alle beteiligten Kooperationspartner ihre jeweiligen Aufgaben und zeigt die Rahmenbedingungen der Kooperation auf. Sollten Unstimmigkeiten im Verlaufe der Kooperation auftauchen, kann der Kooperationsvertrag eine hinreichende Rechtssicherheit bieten. 

Dabei kann er Unstimmigkeiten auflösen oder diese notfalls auch auf gerichtlichem Wege klären.  Weiterhin sieht der Kooperationsvertrag Regelungen vor für den Fall, dass eine der Kooperationsparteien ihren Pflichten nicht nachkommt und dadurch Haftungsansprüche entstehen. Ebenso ist eine Haftung aus grob fahrlässigem oder vorsätzlichem Verhalten geregelt.

Welche Fallstricke sollte man bei Vertragsschluss unbedingt beachten?

Grundsätzlich ist es wichtig, dass der Kooperationsvertrag eine klare Definition des Kooperationsziels, eine Vorgehensweise mit Zeitplan und eine deutliche Beschreibung der Interessenlagen der beteiligten Parteien formuliert. 

Je genauer hierbei vorgegangen wird, desto einfacher ist es, bei Problemen einen Streit zu schlichten. Zusätzlich ist es wichtig, eine Exklusivität der Partnerschaft zu vereinbaren und Geheimhaltungsklauseln einzufügen. 

Dabei ist die Form eines LOC (letter of commitment) empfehlenswert, da dieser auch Rechte und Pflichten verbindlich definiert. Außerdem ist es wichtig, eine Wahl des gültigen Rechts zu treffen und Modalitäten zu vereinbaren, wie ein Streit zu schlichten ist. 

Ferner sollte die Vereinbarung eines „Non Disclosure Agreement“ Bestandteil im Kooperationsvertrag sein. Hierbei wird geregelt, wie man mit vertraulichen Informationen, dabei speziell mit IP (intellectual property) und individuellem Knowhow umzugeht.

Kooperationsvertrag Muster

Im Internet finden sich zahlreiche Kooperationsvertrag Muster zu den verschiedensten Arten von Kooperationen. So eine Kooperationsvertrag Vorlage bietet eine erste Orientierung und ist für bestimmte Kooperationsthemen auch speziell verfügbar. 

Dabei existieren z. B. Kooperationsvertrag Vertrieb Muster, Kooperationsvertrag Influencer Muster oder Kooperationsvertrag Immobilienmakler Muster etc. Jedoch beschreibt jede Art von Zusammenarbeitsvertrag immer ein sehr individuelles Projekt, das eine auch eine individuelle Gestaltung des Kooperationsvertrages verlangt. 

Ferner können Vorlagen zudem fehlerhaft sein und damit keine ausreichende Rechtssicherheit bieten. Deshalb ist es auf jeden Fall zu empfehlen, sich bei der Ausgestaltung eines individuellen Kooperationsvertrages mit einem erfahrenen Anwaltes für Gesellschaftsrecht zu beraten. 

Dieser kann im Einzelfall am besten beurteilen, wie der Kooperationsvertrag formuliert wird und Sie umfangreich zu den Regelungsmöglichkeiten beraten.

Kooperationsvertrag kündigen

Der Abschluss eines Kooperationsvertrages beinhaltet in der Regel auch Kündigungsfristen zwischen den Vertragspartnern. Diese müssen eingehalten werden bei der Beendigung einer Geschäftsbeziehung. 

Dabei wird zwischen einer ordentlichen Kündigung und einer Kündigung aus wichtigem Grund unterschieden. Beim Kooperationsvertrag kündigen ist bei einer ordentlichen Kündigung eine längere Frist einzuhalten. 

Hingegen sind bei einer Beendigung Kooperationsvertrag aus wichtigem Grund Verträge auch kurzfristig kündbar. Die Zusammenarbeit mit Geschäftspartner beenden aus wichtigem Grund kann man allerdings nur, wenn er seine Pflichten in grober Weise verletzt hat oder ggf. sogar eine Straftat begangen hat. Allerdings endet eine Kooperation meistens in der Praxis mit einer ordentlichen Kündigung. 

Im Falle von Streitigkeiten, in Zusammenhang mit der Kündigung, sollte der Vertrag immer schriftlich gekündigt werden. Dabei ist eine Zustellung durch eine persönliche Übergabe oder per Post über ein Einschreiben zu empfehlen. 

Für Kündigungen von Kooperationsverträgen sind im Internet auch Mustervorlagen, wie z. B. ein Geschäftsbeziehung beenden Muster oder ein Beendigung einer Kooperation Muster, verfügbar.

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